Fluchen gegen Gemini: So lassen sich Googles KI-Zusammenfassungen ausschalten

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Google Gemini fasst Suchergebnisse mit der KI zusammen.

Googles Suchmaschine hat sich mit der Einführung von Gemini verändert. Statt wie früher eine klare Liste an Webseiten zu zeigen, erscheint nun häufig eine automatisch erzeugte KI-Zusammenfassung ganz oben. Sie soll Ihnen Zeit sparen und Informationen verdichten. Doch viele Nutzerinnen und Nutzer empfinden diese neue Darstellung als Bevormundung. Die Antworten sind oft ungenau, wichtige Quellen fehlen – und die gewohnte Navigation zu verlässlichen Seiten wird erschwert. Wenn Sie lieber selbst entscheiden möchten, welche Informationen Sie für vertrauenswürdig halten, gibt es technische Möglichkeiten, die KI-Zusammenfassungen zu umgehen. Auch wenn Google selbst keine direkte Abschaltfunktion anbietet, lassen sich mit kleinen Anpassungen wieder klassische Suchergebnisse anzeigen. Doch wie sinnvoll ist diese Funktion überhaupt? Und was steckt hinter dem Konzept?

Option 1: Klassische Suchergebnisse über URL-Parameter erzwingen

Wenn Sie Google am Desktop oder auf dem Smartphone nutzen, können Sie durch eine kleine Veränderung in der Adresszeile die neuen KI-Zusammenfassungen entfernen. Fügen Sie dazu einfach den Zusatz &udm=14 an das Ende der Such-URL an. Aus einer Adresse wie https://www.google.com/search?q=energiepreise+2025 wird dann:
https://www.google.com/search?q=energiepreise+2025&udm=14

Das Ergebnis: Google zeigt Ihnen die klassische Trefferliste, ohne KI-Zusammenfassung – und in vielen Fällen auch mit weniger Werbung. Sie erhalten damit wieder das gewohnte Sucherlebnis, bei dem Sie eigenständig auswählen können, welche Quelle Sie für relevant halten. Wichtig ist nur, dass Sie diesen Zusatz bei jeder neuen Suche erneut setzen. Zwar ist das etwas umständlich, doch viele Nutzerinnen und Nutzer schätzen die gewonnene Kontrolle über die Darstellung der Ergebnisse.

Option 2: Browser-Erweiterungen automatisieren die Umstellung – mit gewissen Risiken

Für Chrome und Firefox existieren inzwischen verschiedene Erweiterungen, die Ihnen diesen Schritt abnehmen. Sie fügen den oben genannten URL-Zusatz automatisch bei jeder Google-Suche ein, ohne dass Sie ihn selbst eintippen müssen. Dadurch erscheinen die klassischen Ergebnisse dauerhaft – vorausgesetzt, die Erweiterung ist aktiv. Einige dieser Tools bieten sogar zusätzliche Funktionen wie das Entfernen von Werbung oder das Blockieren von Tracking-Skripten.

Doch Vorsicht: Nicht jede Erweiterung stammt von einem seriösen Anbieter. Prüfen Sie daher sorgfältig, ob das Add-on vertrauenswürdig ist, welche Daten es sammelt und ob es regelmäßig aktualisiert wird. Ein Blick auf die Bewertungen anderer Nutzer und die Datenschutzerklärung kann helfen, Risiken zu vermeiden. Wer besonderen Wert auf Datenschutz legt, ist möglicherweise mit der manuellen Variante besser beraten.

Option 3: Eine ungewöhnliche Methode – der Einfluss von Schimpfwörtern

Kurios, aber tatsächlich wirksam: Wenn Sie in Ihre Suchanfrage ein Schimpfwort integrieren, verzichtet Google automatisch auf die KI-Zusammenfassung. Dies dient offenbar dazu, negative Inhalte nicht mit der eigenen Marke in Verbindung zu bringen. Die Methode mag auf den ersten Blick effektiv wirken – doch sie hat erhebliche Nachteile. Zum einen ist sie kaum praktikabel im Alltag, zum anderen leidet die Qualität der Ergebnisse häufig spürbar. Google interpretiert solche Anfragen als unseriös oder problematisch, was sich in der Auswahl der dargestellten Inhalte bemerkbar macht. Zudem besteht das Risiko, ungewollt auf Inhalte zu stoßen, die nicht jugendfrei oder sogar rechtlich bedenklich sind. Für gezielte Informationssuche ist diese Variante daher nicht empfehlenswert.

Kritik an Gemini: Was bringt die KI-Zusammenfassung wirklich – und wem schadet sie?

Googles KI-Zusammenfassungen sind Teil einer größeren Strategie, Informationen künftig stärker vorzufiltern und dem Nutzer in komprimierter Form zu präsentieren. Aus Sicht des Unternehmens soll dies Zeit sparen und den Suchprozess effizienter machen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Studien zeigen, dass die generierten Inhalte fehleranfällig, oberflächlich und teilweise sogar irreführend sein können. Vor allem bei komplexen Themen wie Medizin, Recht oder Politik ist das Vertrauen in automatisch erzeugte Aussagen fragwürdig.

Auch für Betreiber klassischer Webseiten birgt die Entwicklung Risiken: Wenn Nutzer die Informationen direkt auf der Google-Seite erhalten, sinken die Klickraten. Viele Portale berichten bereits über deutliche Rückgänge beim Traffic – mit Auswirkungen auf Reichweite, Einnahmen und Sichtbarkeit. Kritiker werfen Google vor, sich damit selbst als Gatekeeper des Webs zu etablieren. Anstatt Nutzer zu informieren, entscheidet ein Algorithmus, welche Information in welchem Ton vermittelt wird – unabhängig davon, ob sie korrekt oder vollständig ist.

 

Fazit: Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung – doch die Grundsatzfrage bleibt

Wenn Sie sich die Kontrolle über Ihre Suchergebnisse zurückholen möchten, stehen Ihnen einige Möglichkeiten offen. Der URL-Zusatz ist einfach umzusetzen und bietet eine verlässliche Lösung. Auch Erweiterungen können helfen – vorausgesetzt, sie sind sicher. Die Methode mit den Schimpfwörtern ist eher ein kurioses Randphänomen, das sich nicht für den Alltag eignet.

Was bleibt, ist die grundsätzliche Frage: Wollen wir, dass Google für uns auswählt, welche Informationen wichtig sind? Oder sollte die Suchmaschine wieder stärker das sein, was sie einmal war – ein Werkzeug, das uns Zugang zu Informationen ermöglicht, ohne diese vorab zu bewerten? Der Wunsch nach Transparenz, Kontrolle und Vielfalt im Netz ist verständlich. Und solange Google keine echte Abschaltfunktion für die KI-Zusammenfassungen anbietet, sind Alternativen und Tricks wie diese ein wichtiges Mittel zur Selbstbestimmung im digitalen Raum.

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Marie Nemitz

Online-Redakteurin & SEO Manager

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