KI-Suche verändert das Spiel: Google denkt jetzt breiter
Seit Google seine Suchmaschine mit künstlicher Intelligenz erweitert hat, funktioniert das Finden von Informationen anders als früher. Bei den sogenannten AI Overviews oder im neuen AI Mode durchsucht Google nicht mehr nur die ersten zehn Treffer, sondern bezieht viele verschiedene Quellen gleichzeitig ein. Das nennt Google selbst „Fan-Out“, also das Aufteilen einer Suchanfrage in mehrere Teilfragen, um ein vollständigeres Bild zu gewinnen.
Für Unternehmen und Organisationen bedeutet das, dass sie mit klassischer Suchmaschinenoptimierung allein nicht mehr auskommen. Wer in vielen unterschiedlichen Medien vorkommt, hat deutlich bessere Chancen, von der KI überhaupt wahrgenommen zu werden. Wenn eine Marke in Zeitungen, Fachportalen oder auf Verbandsseiten erwähnt wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den neuen KI-Antworten von Google auftaucht. Klassische PR-Arbeit, also die Berichterstattung durch unabhängige Medien, bekommt dadurch eine neue strategische Bedeutung. Sie sorgt nicht nur für Aufmerksamkeit beim Publikum, sondern auch für Sichtbarkeit in den Systemen, die das Internet künftig strukturieren.
Topic Authority: Warum Zitate jetzt über Sichtbarkeit entscheiden
Google bewertet bei der Suche, wer in einem bestimmten Themenfeld als glaubwürdig gilt. Dieses Prinzip nennt sich Topic Authority. Je häufiger eine Quelle oder ein Experte von anderen Medien zitiert wird, desto stärker stuft Google deren Kompetenz ein. Wer also regelmäßig mit Fachwissen in der Presse oder auf Branchenportalen präsent ist, verbessert nicht nur sein Image, sondern wird auch algorithmisch sichtbarer.
Das bedeutet, dass PR-Arbeit messbar an digitaler Bedeutung gewinnt. Jede Erwähnung, jedes Interview und jede Nennung in seriösen Quellen trägt zur Sichtbarkeit bei. Auch kleinere Unternehmen können profitieren, wenn sie regelmäßig von lokalen oder branchenspezifischen Medien aufgegriffen werden. Die Verbindung zwischen journalistischer Berichterstattung und digitaler Präsenz wird damit enger als je zuvor. Wer über Themen spricht, die andere zitieren, steigert seine Position in den Suchergebnissen und wird als vertrauenswürdige Quelle erkannt. Für Kommunikationsverantwortliche ist das eine klare Botschaft: Sichtbarkeit entsteht nicht allein durch Werbung, sondern durch glaubwürdige Inhalte, über die andere berichten.
Vertrauen zählt: Was die Google-Richtlinien über PR verraten
Google lässt regelmäßig echte Menschen, sogenannte Quality Rater, überprüfen, ob Suchergebnisse glaubwürdig sind. In den offiziellen Richtlinien wird erklärt, dass eine Seite umso vertrauenswürdiger ist, je mehr unabhängige Informationen über sie existieren. Dazu gehören etwa Artikel in Nachrichtenportalen, Wikipedia-Einträge oder Erwähnungen auf Fachseiten.
Wer also nur auf der eigenen Website über sich berichtet, hat es schwerer, von Google als vertrauenswürdige Quelle eingestuft zu werden. Wenn es dagegen unabhängige Artikel, Erwähnungen oder Empfehlungen gibt, erkennt die Suchmaschine, dass andere die Marke ebenfalls als relevant ansehen. Genau das ist das Ziel von PR. Gute Pressearbeit schafft diese externen Signale, die von der KI als Beleg für Seriosität gewertet werden. Zudem zeigt Google in den neuen KI-Ergebnissen sichtbare Quellverweise an. Wenn eine Organisation in einem Artikel verlinkt ist, kann sie indirekt in diesen Antworten erscheinen. PR wird dadurch zu einem entscheidenden Faktor, um digital sichtbar zu bleiben und nicht im Datenrauschen unterzugehen.
Doppelte Wirkung: PR stärkt Image und KI-Sichtbarkeit zugleich
In der neuen Suchwelt hat PR eine doppelte Wirkung. Sie baut weiterhin Reputation auf, also Vertrauen und Bekanntheit, und sie beeinflusst gleichzeitig die Sichtbarkeit in der KI-Suche. Wer gezielt auf Earned Media setzt, also auf Berichterstattung durch Dritte, stärkt sein öffentliches Profil und wird von den Systemen der künstlichen Intelligenz leichter gefunden.
Das bedeutet für Kommunikationsabteilungen, dass sie aktiver werden müssen, wenn es um die Auswahl und Platzierung ihrer Themen geht. Studien, Interviews, Awards oder Kooperationen mit Journalistinnen und Journalisten erzeugen dauerhafte Spuren im Netz, die für KI-Systeme relevant sind. Vor allem regelmäßige Erwähnungen in vertrauenswürdigen Quellen wirken nachhaltiger als kurzfristige Kampagnen. PR ist heute kein reines Kommunikationswerkzeug mehr, sondern eine Brücke zwischen menschlicher Wahrnehmung und maschineller Bewertung. Wer es schafft, seine Botschaften glaubwürdig in den öffentlichen Diskurs zu bringen, sichert sich langfristig Sichtbarkeit








