Tag: 4. April 2025

Google SGE: Google nutzt generative KI

Google SGE: Die neue Suche mit generativer KI

Google überrascht die Welt der Suche mit einem innovativen Konzept: Search Generative Experience (SGE). Dabei handelt es sich um eine Suchfunktion, die auf generativer künstlicher Intelligenz (KI) basiert und Suchanfragen direkt beantwortet.  Was ist Google SGE (Search Generative Experience)? Google SGE steht für Search Generative Experience – eine experimentelle Erweiterung der Google-Suche, die generative KI nutzt, um neuartige Suchergebnisse zu liefern. Ziel dieser neuen Suche ist es, Nutzern auf Basis ihrer Anfrage präzisere, kontextbezogene Antworten zu geben, die über die bisherigen „10 blauen Links“ hinausgehen​. Statt nur eine Liste von Webseiten zu präsentieren, erzeugt Google SGE eine KI-generierte Zusammenfassung der wichtigsten Informationen zum Suchthema – und das, ohne dass der Nutzer sofort auf einzelne Webseiten klicken muss​. Diese generierten Antworten können vielfältige Aufgaben erfüllen, z.B. Fragen beantworten, einen Themenüberblick liefern, Schlüsselpunkte zusammenfassen oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen geben​. Google hat SGE erstmals auf der Entwicklerkonferenz I/O 2023 vorgestellt​und seitdem in über 120 Ländern (vorerst v.a. in englischer Sprache) testweise verfügbar gemacht​. In Deutschland ist SGE jetzt erstmals auch verfügbar. Beispiel: Wie sieht ein SGE-Ergebnis aus? Um sich SGE konkret vorzustellen, betrachten wir ein Beispiel. Angenommen, jemand sucht nach „Was ist generative KI?“. In der klassischen Suche würde Google eine Liste von Webseiten mit Definitionen vorschlagen. Mit SGE hingegen erscheint am oberen Rand der Suchergebnisse eine KI-generierte Liste von Vorschlägen, die direkt einige wichtige Aspekte aufzählt, z.B. „Einsatzgebiete von generativer KI“. Diese Vorschläge sind bereits die Antwort, ohne dass der Nutzer die Seiten besuchen muss. Suchergebnis mit SGE Rechts neben diesen KI-Vorschlägen präsentiert Google die Quellen der Informationen in Form von anklickbaren Karten. Durch dieses neue Interface bietet Google SGE den Suchenden einen schnellen Überblick über ein Thema, ohne dass sie alle Websites einzeln durchforsten müssen. Wichtig: SGE ist derzeit noch experimentell, und Google blendet einen Hinweis ein („Generative AI is experimental. Info quality may vary.“), um darauf aufmerksam zu machen, dass die Qualität der KI-Antwort variieren kann. Dennoch zeigt das Beispiel, wie sehr sich das Sucherlebnis verändert: Die Antwort steht im Vordergrund, die klassischen Suchergebnisse rücken zunächst in den Hintergrund. Wie funktioniert die Search Generative Experience? Die Funktionsweise von Google SGE lässt sich vereinfacht so beschreiben: Eine KI-gestützte Engine verarbeitet die Suchanfrage, sucht in kürzester Zeit relevante Informationen aus dem Web heraus und formuliert daraus eine neue, zusammenfassende Antwort. Dabei kommen fortschrittliche Techniken wie Natural Language Processing (NLP) und Large Language Models (LLMs) zum Einsatz. Im Hintergrund greift Google weiterhin auf seinen gigantischen Index und zahlreiche Datenquellen zurück, aber die generative KI „verdichtet“ die Ergebnisse zu einer direkten Antwort. Statt wie bisher primär nach Schlüsselwörtern zu suchen, versucht SGE die Intention und den Kontext der Anfrage zu verstehen. Die KI analysiert die eingegebenen Worte, interpretiert die tieferen Bedürfnisse hinter der Frage und zieht Informationen aus verschiedenen Quellen heran, um alle Aspekte zu beleuchten. Anschließend generiert das System aus diesen Inhalten eine synthetische Antwort in natürlich wirkender Sprache. Diese Antwort ist präzise und kontextbezogen und soll der Suchanfrage möglichst umfassend gerecht werden. Die Rolle der generativen KI dabei Generative KI bildet das Herzstück von SGE. Google nutzt große Sprachmodelle (verwandt mit der Technik hinter ChatGPT oder Google Bard), die mit enormen Textmengen trainiert wurden, um menschliche Fragen zu verstehen und zu beantworten. Konkret bedeutet das: Gibt ein Nutzer etwa eine komplexe Frage ein, die mehrere Teilaspekte beinhaltet, kann das KI-Modell diese „zerlegen“ und gezielt Informationen zu jedem Aspekt zusammensuchen. Die generative KI formuliert daraus eine kohärente Antwort, die idealerweise alle Teilfragen abdeckt. Google SGE funktioniert, indem es auf Basis einer Nutzerfrage mithilfe generativer KI einen sofortigen, umfassenden Antwort-Block erstellt. Darin kombiniert es Erkenntnisse aus mehreren Quellen, präsentiert diese in natürlichsprachlicher Form und bietet Optionen zur Vertiefung (Quellenlinks, Folgefragen). Die generative KI übernimmt dabei die Aufgabe eines „Research-Assistenten“, der das Web durchsucht, Informationen auswertet und dem Nutzer das Wesentliche serviert. Auswirkungen von SGE auf die klassische Suche und das Nutzerverhalten Die Einführung von Google SGE verändert das klassische Sucherlebnis fundamental. Wenn die KI-Antwort einen Großteil des Above-the-Fold-Bereichs einnimmt, werden die traditionellen organischen Ergebnisse zwangsweise nach unten gedrängt. In ersten Tests zeigte sich, dass bei aktivierter SGE das ehemals an erster Stelle stehende Suchergebnis oft erst weit unten auf der Seite oder sogar erst nach Scrollen sichtbar ist. Eine Analyse ergab, dass bei ausgeklappter SGE-Antwort der Top-Link um über 1200 Pixel nach unten verschoben wurde – faktisch rutscht Platz 1 damit in vielen Fällen auf die zweite Bildschirmseite ab.  Verändertes Klick- und Suchverhalten Diese neue Anordnung hat direkten Einfluss auf das Klickverhalten. Top-platzierte Websites könnten weniger Klicks erhalten, einfach weil sie nicht mehr sofort ins Blickfeld des Nutzers rücken. Google hält die Nutzer mit SGE länger auf der eigenen Seite, indem es ihre Frage direkt beantwortet – ein Trend, den man schon von Zero-Click-Suchen kennt (Anfragen, bei denen der Nutzer seine Antwort bekommt, ohne auf ein Suchergebnis zu klicken, z.B. durch Featured Snippets oder Info-Boxen). SGE treibt dieses Prinzip auf die Spitze: Wenn die KI-Antwort ausreichend hilfreich ist, kann es passieren, dass der Nutzer gar nicht mehr auf externe Links klickt, weil seine Frage bereits geklärt wurde. Allerdings gibt es auch ein anderes Szenario: Nutzer, die detailliertere Informationen wünschen, klicken gezielt auf die in der KI-Antwort angezeigten Quellen. Diese Klicks unterscheiden sich vom bisherigen Verhalten – man klickt nicht mehr auf den erstbesten blauen Link, sondern auf einen der kuratierten Links in der KI-Box. Interessant dabei ist, dass SGE teilweise andere Quellen anzeigt als die herkömmliche Top-10-Liste.  Laut einer Studie passten im Schnitt nur ca. 20% der von SGE eingeblendeten Links exakt zu den regulären Top-10-Ergebnissen, während über 60% der SGE-Quellen aus Websites stammten, die zuvor gar nicht auf der ersten Seite rankten. Das heißt, SGE fördert auch unerwartete oder bislang weniger präsente Quellen zutage, was das Spektrum der angeklickten Seiten verändern kann. Für Nutzer eröffnet das potenziell neue Perspektiven, da sie Inhalte entdecken, die sie in der klassischen Suche vielleicht übersehen hätten – etwa Forenbeiträge (z.B. Reddit, Quora) oder spezialisierte Nischenblogs, die die KI als relevant erkennt. Die Art der Suchanfragen selbst könnte sich durch SGE verändern Die Art und Weise, wie Menschen Suchmaschinen

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